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Posts Tagged ‘Beloved’

Um Selbstkritik bin ich ja selten verlegen und heute kann ich schuldbewusst verkünden: Ich habe dem Blog all seine heil- und zweckbringenden Eigenschaften entrissen und ihn kalt im englischen Regen stehen lassen. Aber das muss er schon verstehen, der Blog. Er ist hier nicht der einzige, der meine volle Aufmerksamkeit braucht.

Weder Blog noch Leser (und vor allem nicht der Autorin, die morgen um 7:30 am in den Lake District fährt) kann man es jetzt guten Gewissens antun, seitenweise Vergangenheitsbewältigung zu betreiben. Alle drei könnten bei Information Overload schnell fremdeln.

Daher biete ich hier gerne mundgerechte Happen an Erkenntnissen zum Schnäppchenpreis. Anders als es mein MSc Marketing Course in großen Portionen zu Gourmet-Tarifen macht. Aber sowohl der Kurs, als auch die Schnapperhapper und mein genereller Aufenthalt hier dienen ja der Info- und Wissensvermittlung in kompakter Form. Konsequent also hier: Erkenntnisse in Schnelldurchlauf [Leseanleitung: Anders als bei der vernünftigen Wissensvermittlung, bauen die Themen nicht aufeinander auf – langweilig? Einfach überspringen.]

Stadt mit Persönlichkeitsstörung:

Birmingham macht mich fertig. Auf eine angenehme, verwirrende, erschreckende, prickelnde und lustige Weise. Alles was es braucht, ist das Wiederholen von 20 Schritten um festzustellen, dass sich der Charakter, die Szene, die Architektur (wenn man die Schaffensart der 60er bis 80er so nennen darf) und das Gefühl der Umgebung so schnell wandelt wie… pf… sowas ist mir noch nicht unter gekommen. Birmingham ist schlupfrig und scheint sich zu weigern, ein klares Statement abzugeben. Und nun das erstaunlich offensichtliche: Dafür mag ich diese Stadt, die sich bei viel Trostlosigkeit so sehr um Ideen und Farbe bemüht. Birmingham und ich – wir legen uns halt nicht einfach so fest.

Birmingham ist nicht London:

Gut, das war’s dann auch schon dazu.
Ach doch, noch was: Aber dafür ist es England. Wie mein geliebter Besuch sagte: „Sie haben Milieu-Studie gebucht? Sie kriegen Milieu-Studie!“. Und noch was: Ja, es gibt Momente, in denen ich mich wenig dafür leiden kann, dass ich nicht London gewählt habe. But there you go…

Freundschaft & W-Curve:

Mit diesem Begriff wird vermutlich seit facebook ohnehin sehr inflationär umgegangen. Aber vermutlich gilt hier das Credo: Wie man sich wohl fühlt, so ist man. Ich fühle mich damit gerade sehr gut und hab alle meine Kommilitonen wirklich sehr gerne. Anregen möchte ich da nur, dass es da noch das Tal der W-Kurve gibt. Und ich vermute, dass es dann doch wieder Annika und Ska sind, die die Kurve für mich wieder kriegen müssen. Die W-Kurve nehme ich momentan sportlich wie ein Fahrradfahrer. So arrogant das klingen mag, aber neu ist das nicht gerade, dass eine Mini-Depression plötzlich hinterm Mäuerchen hervorspringt, wenn man in einer unbekannten oder nicht vollkommen komfortablen Umgebung bzw. Situation ist. Das Wissen alleine hilft schon. Aber im Tal ist es dann manchmal doch ganz schön dunkel. Was da hilft (das bilde ich mir ein), ist wie damals in London oder in den Anfängen von München: Ein nettes Kaffee (und wenn es Costa oder Nero ist, dann auch mal gut) mit einer Zeitung und ein paar Gedanken an den Cockerspaniel und die zukünftigen Parkspaziergänge.

Old Joe:

J.R.R. Tolkien (ebenfalls ein Brummy) hat sich vom Uni Clocktower (Old Joe) zu seinen „Zwei Türmen“ inspirieren lassen. Wo das Gegenstück steht, habe ich vergessen. Muss ja Gründe für eine Fortsetzung geben – und ich weiß, wen ich da fragen kann.

The Beloved Ones Paid a Visit:

Dolle habe ich mich gefreut! Dolle war’s! Wir haben die Milieu-Studie erweitert und Umland mit einbezogen, wo es dann doch tatsächlich eine Kirmes und ein Disneyland gab. Ska, Heimo, Lukas! I love you all! Liebsten Dank, dass ihr hier wart. Besonders die Einheimischen im Pub haben sich gefreut über so viel Unterhaltung. Ich (und Stammgast John) wünschen sich eine Wiederholung.

Aston Villa vs. West Ham United:

Ein Kommilitone meinte, dass ich ruhig alle Fußballspiele im Stadion ansehen könnte. Alleine vor den Fans von West Ham soll ich mich in Acht nehmen. Schön, dass wir am 16. Januar zwei nicht in ihrem Block, aber doch welche von ihnen in unserer Mitte haben werden. Aber ich habe ja die richtigen Hooligans dabei. Und ich hab ein Tattoo. Mir kann keiner was.

Editors und Ozzy sind Brummies:

Da simmer jetzt platt, was?! Und nicht nur die Editors sind hier her, auch der gute alte Ozzy Osbourne. Ich überlasse es jetzt der Einschätzung jedes Einzelnen zu beurteilen, ob das jetzt für oder gegen die Einflüsse der Stadt spricht.

Per Ardua ad Alta:

Ist das Motto meiner Uni. Und bislang ist es auch nur das: Schlaue Worte, die noch nicht ganz Realität geworden sind. Pflichtmodule sind in diesem Term lediglich: Marketing Management, Strategic Marketing and Planning sowie Marketing Research mit Exams im Januar und Assignments&Presentations im November bis Dezember. Ich mag, was ich da studiere. Viel kommt mir vor wie Commen Sense. Und wenn ich doch wieder verwirrt bin, muss ich mich daran erinnern, dass Kommunikationskonzepte nicht bedeutend anders als Marketing Konzepte zu sein scheinen. Das heißt nicht, dass ich hier der Oberchecker bin. Mir macht es einfach bislang sehr viel Spaß. Hab heute noch zwei weitere Bücher bestellt. Lesen, lesen. Lesen. Lesen. Und ich gebe zu: Das Subject ist noch sehr jung und akademisch noch nicht so ausgetreten. Manchmal sehr praxisnah. Einem MSc vielleicht nicht immer angemessen. Aber ich versuche so viel Hirn, wie möglich zu geben, um es so schlau wie nötig wirken zu lassen.

Team Building:

Morgen früh geht es dann also nach Coniston zum Team Building. Da bin ich ja dann mal gespannt. Gerade bilde ich mir ein, ich hätte ein Kratzen im Hals. Aber das hört vermutlich wieder auf, wenn ich nicht mehr daran denke, wie furchtbar ich frieren werde.

Here to scout the world:

Mag ich genau so gerne wie die Conclusio: „… and by tomorrow it’s toast“.

Humor:

Momentan werde ich von Engländer immer noch darauf aufmerksam gemacht, dass es sich bei lustigen Bemerkungen um Witze verbunden mit Ironie handelt. Das ist nett. Aber überflüssig, wenn ich eh schon lache. Gleichzeitig aber auch nett. Es ist ja auch nun mal eine andere Kultur, in die ich mich da humortechnisch begebe. Und außerdem ein Gebiet, in dem ich mich nicht so flink bewegen kann, wie in meiner Muttersprache. Ich einmal verlegen um einen dummen Kommentar?! Richtig, das kommt selten vor. Aber in letzter Zeit halt dann doch immer wieder. Ob es jemals besser wird? Witzig in einer anderen Sprache zu sein (und das auch noch spontan und gleichzeitig gewollt – zufällig witzig gilt nicht!) scheint mir die Königsdisziplin aller Sprachfreunde zu sein. Mir fehlt es, in der Sprache, die ich die meiste Zeit spreche, gewandt zu sein. Aber Jammern hilft nicht. Nur ein Schluck Wein und Übung.

Last.fm Account:

JEDER, dem Musik auch nur ansatzweise heilig ist, sollte einen Last.fm Account haben. Und ich spreche da niemanden im Besonderen an. Und die, die ich nicht im Besonderen anspreche, wissen schon, dass ich sie meine.

Denn wo begleiten einen sonst so viele schöne und überraschende Rythmen durch die seitenlangen Abhandlungen von Eric Shiu und Kotler, Armstrong, Wong und Saunders? So lernt man doch gleich doppelt.

Gelernt und wiedergefunden zum Beispiel:

The StrokesYou Only Live Once

Johnny FlynnWayne Rooney

TubelordDun Dun Dun Scissors Rocks And Tonne

MilburnCheshire Cat Smile

Bromheads JacketPoppy Bird

Und damit danke und bis vielleicht die Tage… man weiß ja nicht. Unberechenbarkeit ist vielleicht auch eine Tugend…

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